Wie sage ich es, dass ich ADHS habe?

Über ADHS zu reden, ist für sehr viele Betroffene oft ein großes Problem. Dazu trägt u.a. das Gefühl von Scham und Peinlichkeit bei. Man tickt anders als andere und bekommt dies primär an deren Reaktionen auf das eigene Verhalten zu spüren. „Nicht reinpassen“, das erleben die Betroffene konkret als überemotionalisiert, zeitverzögert, verständnislos, impulsiv, unkontrolliert, etc.

Entsprechend schwierig gestaltet sich ein Austausch darüber deshalb, weil in unserem Kulturkreis bestimmte Erwartungen an ein bestimmtes Verhalten in bestimmten Situationen geknüpft sind. Das Abweichungspotential ist also groß.

Dazu hin herrscht eine allgemeine Unkenntnis darüber vor, was ADHS denn genauer sei und das bis zum heutigen Tag. Diese verbreitete Unkenntnis füllen die Menschen denn auch mit einer Anhäufung von Mutmaßungen, und Annahmen als Informationsersatz, die jedoch nur selten die Realität widerspiegeln, aber viel mit eigenen Befürchtungen zu tun haben.

Gerade diese Mischung aus Unkenntnis, Befürchtungen und Abwehr macht den Dialog so schwierig.

Doch Beziehungen sind stets mit gegenseitigen Erwartungen verbunden, die nicht enttäuscht werden wollen, im Arbeitsleben wie auch im Privaten.

Auch die Begrifflichkeit ist hierbei schwierig. Ist ADHS jetzt eine Krankheit, eine Behinderung oder eine soziale Unpässlichkeit? Der spärliche Austausch hierüber geschieht oft in der Befürchtung, mit der Offenlegung verbundene Nachteile in Kauf nehmen zu müssen oder gar ausgegrenzt zu werden. Dem liegt eine allgemeine Wahrnehmung zugrunde, die ADHS mit vorherrschenden Defiziten verbindet anstatt mit besonderen Stärken der Betroffenen. Und so empfundene Defizite sollen in der Folge eher verborgen werden, im Beruflichen wie im Privaten.

Was kann aber passieren bei einer solchen Offenlegung? Sollen die Betroffenen diese leisten, im Bewusstsein eigener Defizite (der Schwäche und Unzulänglichkeit) oder einer Andersartigkeit?

Ein Bewusstsein von und die Besinnung auf eigene uns innewohnende Stärken lässt im Austausch darüber ein Gefühl des allseitigen Zugewinns zu. Und kein Arbeitsplatz wurde je vergeben, auf der Grundlage von Disqualifikation und Unvermögen der Bewerber.

Des gleichen gilt in privaten Beziehungen, dass ihr Zustandekommen immer in Erwartung der eigenen Bereicherung zustande kommt. Auf dieser Basis kann sich eine Offenheit gegenüber dem Partner durchaus als handfester Zugewinn für alle erweisen. Nicht ein Austausch von realen oder unterstellten Unzulänglichkeiten bildet hier den Kern der Betrachtung, sondern ein zugrunde liegender Selbstwert der Betroffenen. Und dieses Phänomen gehört auch in das Zentrum eines jeglichen ADHS-Coachings.

Nähere Auskünfte zum Thema erteilt auf Anfrage das ADHS-CoachingZentrum über die untenstehenden Kontaktdaten auf dieser Website.

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