ADHS und Motivation. – 1. Teil der Miniserie zu einem schwierigen Thema

Motivation aufzubauen und zu erhalten gehört für die Betroffenen oftmals zu den schwierigsten Aufgaben bei er Bewältigung ihres Alltags, etwa im Beruf, in Beziehungen, etc. Angesichts voran gegangener Fehlschläge und Enttäuschungen. Was bringt uns dazu, eine Aufgabe anzunehmen, uns einer Herausforderung zu stellen, in Erfahrungen Neuland zu betreten und darüber einfach nur aktiv zu werden? Wie erscheint uns die Fähigkeit, mit Blick auf ein gestecktes Ziel eine Routine zur täglichen Umsetzung zu haben, die nicht zuläßt, daß uns kurzzeitige Ablenkungen aus dem Gleis in Richtung längerfristiger Ziele werfen? Zu diesem Zweck müssen ADHS-Betroffene ihre jeweiligen ganz spezifischen Motivationsquellen kennen, die jeweils sehr unterschiedlich sein können und werden.

1). Frustration als Motivationsquelle:

In uns Menschen ist die Aufmerksamkeit gegenüber Schmerz und Frustration tief verankert. Unsere Reaktionen auf beides haben uns über tausende von Jahren am Leben gehalten.Unsere Gefühle mögen dabei alles andere als positiv sein, aber negative Emotionen berühren und motivieren uns mehr als positive. Diese Empfindungen abzuschütteln erweist sich häufig als ein sehr starker Motivator. Als entmutigend und frustrierend empfinden wir es z.B. wichtige Haushaltsgegenstände nie an ihrem ursprünglichen Platz vorzufinden oder Computer Dokumente ewig nach den gleichen Sachen durchsuchen zu müssen. Erfahrungen dieser Art erscheinen uns oftmals als Zeitverschwendung. Und Zeit ist eine unserer wertvollsten Ressourcen, deren Verschwendung wir als hochgradig ärgerlich wahrnehmen. Frustrationen sind also demnach sehr taugliche Motivationen, wenn wir etwas nicht mehr wollen. Welches sind Ihre Frustrationen? Für ADHS-Betroffene kann eine Liste hierüber endlos sein. Und Zeitverlust steht normalerweise mit ganz oben auf dieser Liste. Zeitverschwendung begegnet uns in einer schier unendlichen Vielfalt. So etwa, wenn wir andere Dinge tun als die, die zu unseren derzeitigen Aufgabenoder Vorhaben gehören. Und wie steht es dabei um die Frustration derjenigen Leute, die kein Verständnis von ADHS haben und mit uns täglichen Umgang haben? Frustrationen verschwinden nur, wenn wir aktiv etwas gegen sie unternehmen, indem wir etwas in unserem Leben verändern. Notwendige Schritte hierzu sind u.a. zeitverschwendende Handlungen, bzw. Unterlassungen genauer zu identifizieren und sie durch die jeweiligen genauen Gegenstücke zu ersetzen: d.h. u.a. zeitverschwendende Tätigkeiten sofort abzubrechen und durch sinnvolle Tätigkeiten zu ersetzen. Dies evtl. erst einmal über einen sehr begrenzten und überschaubaren Zeitraum. Und die Auswertung, d.h.den Vergleich zwischen vorher und nachher nicht vergessen und das damit verbundene Gefühl mit zu beobachten.