ADHS und Depression

Viele ADHS-Betroffene stellen die Frage danach, wie sie gleichzeitig mit ADHS und Depression umgehen sollen, wenn beides sie betrifft. ADHS-Betroffene erreichen häufig weniger in ihrem Leben als andere, obwohl sie sich doppelt so sehr anstrengen und außerdem häufig als hochintelligent gelten. Diese Erfahrungen können dann, wenn sie lange genug bestehen, ihrerseits sehr wohl zu Depressionen führen.
Hierin liegt auch das Risiko einer unzulänglichen ärztlichen Diagnose, die Depression und ADHS nicht in Zusammenhang bringt. Die vorherrschenden Symptome machen es auch recht schwierig: Erinnerungslücken, leichte Ablenkbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, etc.

Zur Unterscheidbarkeit beider Phänomene kann gesagt werden, daß Depressionen einer eher episodenhaften Charakter haben, während es sich bei ADHS um eine Dauererscheinung handelt, die bis in die Vorgängergeneration zurückreicht. Doch setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, daß mit einer korrekten Diagnose und einer entsprechenden Betreuung oftmals hervorragende Verbesserungen der Gesamtkonstitution bei Betroffenen erzielen lassen.

Als ein Schlüssel hierzu gilt umfassende Aufklärung und Information. Hilfreich ist es dabei für den Anfang auf jeden Fall für die Betroffenen, in einem Journal jeweils festzuhalten, zu welchen Zeitpunkten und in welchem Umfang und Intensität depressive Schübe auftreten sowie was jeweils als Auslöser gelten kann. Ein zeitnaher Austausch mit einer Fachkraft hierüber hilft i.d.R., dahinter liegende Muster zu erkennen und hilft bei der Vorbereitung entsprechender Maßnahmen.

Bewusstsein zu schaffen steht am Anfang und jegliche Hilfe hat ihren Ausgangspunkt auf dem Bewusstseinslevel der betroffenen Person zu setzen.